Stellungnahme
NPD-Propaganda in Blankenese
Wir, Mitglieder und Freunde des Vereins zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, protestieren dagegen, dass die NPD in Blankenese Propagandamaterial verteilt, in dem fremdenfeindliches Gedankengut verbreitet wird.
Manche Blankeneser meinen, man sollte die NPD, ihre Parolen und ihre Argumentation
einfach ignorieren. Wir sind dagegen der Meinung: Wir müssen klar und deutlich und öffentlich
sagen, dass wir Fremdenfeindlichkeit, gleich ob mit offen rassistischen oder
versteckt sozialen Argumenten, nicht dulden wollen.
Wir wissen, wozu sich Rassismus und blinder Nationalismus entwickeln können. Die Geschichte wiederholt sich zwar nie eins zu eins, aber zu glauben, dass Neonazis nicht gefährlich sind, nur weil sie in Blankenese noch niemanden totgeschlagen haben, ist ein Irrtum. Es gibt inzwischen in Deutschland Orte, wo sich Menschen, die „anders“ aussehen, nicht mehr im Dunkeln auf die Straße trauen können.
Auch in Blankenese wohnen und arbeiten Menschen, die selbst oder deren Eltern oder Großeltern in Südeuropa, Asien oder Afrika geboren wurden. Diese Menschen würden wir allein lassen, wenn wir die NPD und ihre Propaganda am Ort ignorieren und glauben, das genügt. Wir möchten diesen Menschen zeigen, dass wir für
ihr Recht eintreten, in Sicherheit unter uns zu leben.
www.viermalleben.de | V.i.S.d.P:. Dr. Martin Schmidt
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Fotos:
NPD-Infostand am 30. Januar 2010, dem 77. Jahrestag der „Machtergreifung“ bzw. "Machtübergabe". Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.
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