Die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde
hat die Ausstellung Viermalleben zum Anlass genommen, ihre eigene Geschichte zu erforschen.
Zu diesem Zweck bildete sich eine Kirchenarbeitsgruppe, die sich einen ersten Überblick über Archivmaterial und Literatur verschafft und einen Historiker, Herrn Liesching, damit beauftragt hat, eine kurze Geschichte der Blankeneser Kirchengemeinde im 'Dritten Reich' zu schreiben. Das Ergebnis dieser Arbeit lag bei der Ausstellung vor im Gedenkbuch der Evangelischen Kirchengemeinde.
Als Folge der neuen Erkenntnisse über die Geschichte der Kirchengemeinde hat der Kirchenvorstand der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Blankenese eine Erklärung zur Rolle der Blankeneser Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus beschlossen. Darin wird davon gesprochen, dass sich die Verantwortlichen der Kirchengemeinde Blankenese in den Dienst des NS-Regimes gestellt und sich dadurch mitschuldig gemacht haben an der Missachtung, Ausgrenzung, Vertreibung, Deportation und Ermordung von jüdischen Mitbürgern.
Über diese Erklärung wurde heftig diskutiert
u.a. in einer Veranstaltung am 10. November 2004.
Sie wurde dann in einem Gottesdienst der Gemeinde vorgestellt.
Die Arbeitsgruppe der Kirchengemeinde setzte die Erforschung der Kirchengeschichte Blankeneses während der Zeit des Nationalsozialismus fort.
ERKLÄRUNG des Kirchenvorstandes der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Blankenese zu ihrer Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus | » PDF-Dokument
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Übergabe des Buchs zum Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt
10. Januar 2016
10.00 Uhr, während des Gottesdienstes in der evangelisch-lutherischen Kirche Blankenese
Während des von Pastorin Christiane Melchiors geleiteten Gottesdienstes übergab Prof. Friedemann Hellwig das vom Verein erstellte Buch zum Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt in Blankenese der Kirchengemeinde. Pastor Klaus-Georg Poehls rief nochmals die seit der Ausstellung "Viermal Leben" im Jahr 2004 gemeinsam unternommenen Schritte zur Aufbereitung dieses Teils der Geschichte in Erinnerung.
Grundlage für den Inhalt des Gedenkbuches sind die Forschungen vor allem von Sabine Boehlich, Mitglied im Vorstand des Vereins zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese, der Schrift- und Buchgestalter Johannes Steil und die Buchbinderin Karin Begemann gaben ihm seine Form. Es wird fortan in der Kirche für jeden einsehbar ausliegen, um der Opfer zu gedenken.
Übergabe durch Prof. Friedemann Hellwig (Vereinsvorstand) » PDF-Dokument
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